
Der SBW Challenge Day 2025 zieht Kreise. Seit einigen Tagen treffen immer wieder emotionale Meldungen von mutigen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein, die über ihre Erlebnisse ausserhalb der Komfortzone berichten. Die einen fällen Bäume, andere melken Kühe, strampeln über Grenzen oder tanzen stundenlang im Regen. John Robinson stellte sich seiner ausgewachsenen Angst vor Schlangen. Ein unvergessliches Erlebnis.
KONSTANZ – «Ich hatte schon immer grosse Angst vor Schlangen», gesteht John Robinson, Englisch-Teacher am SBW Talent-Campus Bodensee. «Nur schon der Gedanke, mich im selben Raum wie eine Schlange aufzuhalten, lässt mich in kalten Schweiss ausbrechen.» Wie also diese Angst überwinden, um endlich Familie und Freunde in Australien besuchen zu können?
Arrangiertes Treffen
Der SBW Challenge Day 2025 kam deshalb wie gerufen, bot er doch den idealen Rahmen, sich dieser Angst zu stellen. John Robinson’s Frau bot an, ein Treffen mit einer Würgeschlange zu arrangieren, die sich um ihre Opfer wickelt, um sie zu strangulieren. Ein Bild mit nachhaltiger Wirkung: «Ich muss zugegeben, dass mich die Aussicht auf eine solche Begegnung bis in den Schlaf verfolgte, gehören doch Schlangen zum Stoff, aus dem meine Albträume bestehen.»
Schlange als Haustier
«Und plötzlich hatte ich einen Termin bei einem Kollegen meiner Frau, der in seinem Wohnzimmer als Haustier eine zwei Meter lange Kornnatter namens Lissi hält, was mich dann wirklich ernsthaft beunruhigte. Als der Tag X kam, konnte ich an nichts mehr anderes denken. Als ich die Würgeschlange dann im Terrarium des Besitzers entdeckte, um einen Ast gewickelt, begann ich schneller zu atmen. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen…»
Annäherungsversuche
«Der Besitzer holte die Schlange aus dem Terrarium und hielt sie einen Meter von mir entfernt, um mich an die Nähe der Schlange zu gewöhnen und in einem nächsten Schritt vorsichtig die Hand auszustrecken. Als der Besitzer die Schlange sanft in meine Hände legte, erstarrte ich vor Angst. Geschmeidig wickelte sich die Schlange um meine Handgelenke, ich fühlte mich, als hätte man mir Handschellen angelegt… Ich konnte kaum glauben, dass ich tat, was ich gerade tat.»
Bedeutung des Umfelds
«Ich fühlte eine Mischung aus Aufregung und Freude, dass ich es tatsächlich geschafft hatte, mich meiner Angst zu stellen. Sehr entscheidend war, dass ich Menschen um mich herum hatte, die mich vor und während der kritischen Phasen unterstützten und mir zutrauten, meine Challenge bis zum Ende durchzustehen. So kann eine scheinbar unmögliche Aufgabe machbar werden.»
Rolle des Vermittlers
«Als Lernbegleiter und Coach hilft mir diese Einsicht, die Perspektive zu wechseln und mich in die Lage meiner Schüler:innen zu versetzen. Wenn Schüler in irgendeiner Weise Unterstützung brauchen, haben wir als Lernbegleiter die Rolle des Vermittlers, der ihnen hoffentlich hilft, die Extrameile zu gehen, um etwas Grossartiges zu erreichen, Selbstvertrauen zu entwickeln und widerstandsfähiger zu werden.»