KREUZLINGEN/KIEW – Donnerstagnacht sind am Talent-Campus Bodensee über 40 Geflüchtete aus der Ukraine eingetroffen: junge Hockeytalente im Alter von 9 bis 17 Jahren, begleitet von deren Müttern und Geschwistern.

Kreuzlingen, Seestrasse 7, kurz nach 22 Uhr. Der seit Stunden erwartete Bus aus der Ukraine trifft endlich ein. Über 40 Kinder, Jugendliche und deren Mütter werden im Bistro des Talent-Campus Bodensee mit einer warmen Mahlzeit empfangen, anschliessend in der Villa Furini und im schuleigenen Wohnhaus an der Freiestrasse untergebracht, wo sie eine Dusche und einen sicheren Platz zum Schlafen vorfinden. Nach einer mehrtägigen, beschwerlichen Busreise von der slowakisch-ukra­inischen Grenze über Budapest nach Kreuzlingen finden sie hier endlich ein bisschen Ruhe.

Zeichen der Solidarität

Anfangs Woche hat der ukrainische Eishockey­verband «Swiss Ice Hockey» um die Aufnahme jugendlicher Hockeyspieler gebeten. Aufgrund des Refugee-Projekts «Coubertin meets Dunant» hat Swiss Olympic als Vermittler auf den Talent-Campus Bodensee verwiesen, der sofort alle Hebel in Bewegung setzte. Dank der grossen Unterstützung von Mitar­beiten­den, Eltern, Jugendlichen, Zivilschutz und lokaler Betriebe konnten alle Vorberei­tungen getroffen werden, von einem Tag auf den anderen über 40 Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen. Innert weniger Stunden wurden mit vereinten Kräften Bettwäsche, Kissen, Decken, Matratzen, Lattenroste, Hygieneartikel, Windeln, Babynahrung und Lebensmittel mobilisiert – ein starkes Zeichen der Solidarität.

Auf Unterstützung angewiesen

«Ein erster Schritt ist gemacht, vieles bleibt zu tun», sagt Reto Ammann, der Gesamtleiter des SBW Haus des Lernens. «Die Gäste aus einem Kriegs­gebiet sind nun da, bei uns im Thurgau. Nun bitten wir für die Zeit nach der Erstver­sorgung um Unterstützung und Zusam­menarbeit mit Stadt, Kanton und Bund. In so kurzer Zeit über 40 Personen aufzunehmen, ist platz- und versorgungs­technisch eine Herausforderung. Mit etwas Hilfe werden wir in den kommenden Tagen aus dem Not- einen Regelbetrieb aufbauen.»

Update 26.8.2022
In folgenden Bereichen sind wir weiterhin auf Spenden angewiesen:

  • Teilnahme am Ligabetrieb
  • Generelle Unterstützung für die Integration
  • Eishockey-Utensilien wie Stöcke, Eishockey­schuhe, ...
  • Mittagessens­unterstützung, sodass die Jugendlichen mit den anderen essen gehen können (momentan verfügbares Tages­budget reicht nicht aus)
  • Unterstützung für ukrainische Mütter und Pflegeeltern (Transporte etc.)



Medienkontakt

Reto Ammann, CEO SBW Haus des Lernens: 076 535 64 88